Die Transplantationsmedizin geht davon aus: Ein Mensch ist dann tot, wenn in Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm keine Hirnaktivitäten mehr festzustellen sind, also der Hirntod eingetreten ist. Als Christinnen sind wir aber überzeugt, dass es nicht die Hirnleistung ist, die uns zu Menschen macht.

Auch wenn die Bibel nichts vom modernen, naturwissenschaftlich geprägten Menschenbild weiß, das unserer (westlichen) Medizin zugrunde liegt: Maßgeblich bleibt für uns, dass die Bibel eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen vertritt, in der Körper und Geist/Seele eine untrennbare Einheit bilden. Die Trennung von Körper und Seele geht auf Konzepte der griechischen Philosophie zurück. Diese Idee ist uns bis heute vertraut, entspricht aber nicht dem christlichen Menschenbild.

Nach diesem wird ein Mensch durch Gottes Geist zum Menschen – und dieser göttliche Hauch ist nicht an die Gehirntätigkeit gebunden. Menschliche Lebendigkeit ausschließlich an die Hirnfunktion zu binden, lässt sich für uns nicht mit einem christlichen Menschenbild vereinbaren.

Alle Menschen sind von Gott angesehen und daher mit einer unverlierbaren Würde ausgestattet. Diese Menschenwürde gilt – und gilt es zu beachten. Unabhängig davon, wie gesund oder krank ein Mensch ist. Unabhängig davon, wie er beschaffen ist und was mit ihm geschieht. Unabhängig davon, ob er mitten im Leben steht oder stirbt.

 

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